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Legal - Compliance

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Recht + seine strategische Bedeutung

Rechtsgebiet:
Legal - Compliance
Stichworte:
Legal / Compliance
Autor:
Bürgi Nägeli Rechtsanwälte
Herausgeber:
Verlag:
LAWMEDIA AG

Am Anfang muss immer das Bewusstsein um die Unumgehbarkeit des Rechts stehen. Die Unabdingbarkeit des Rechts bei Strategie und Taktik im Unternehmen gilt als anerkannt.

Die Herausforderung der Unternehmenssteuerung und Unternehmensüberwachung ist heute ohne effektive Legal Management, Legal Riskmanagement und Compliance nicht mehr denkbar.

Im Rahmen der Strategiefestlegung und Strategieaktualisierung ist daher bei der Zielformulierung und bei der Analyse, Entwicklung, Chancen- und Risikopotentialbeurteilung und Bewertung stets auf die rechtlichen Parameter zu achten:

Grundsätzliche Strategie

  • Fokussierung
    • Shareholder Value
      • Starke Anreize pro Eigentümerinteressen und weniger pro Unternehmensinteressen
    • Corporate Citizenship (CC)
      • Mittel bis langfristige unternehmerische Strategie, wonach das Unternehmen wie ein „guter Bürger“ handeln soll
  • Strategiebereiche
    • Owner
    • Mitarbeiter
    • Forschung und Entwicklung (F&E)
    • Produktion
    • Marketing und Vertrieb
  • Feinziele aus der Strategie
    • Unternehmensindividuell, bezogen auf die einzelnen Strategiebereiche

Formulierung der Ziele im Umgang mit dem Recht

  • Das Unternehmen und sein Management haben die Aufgabe, sich generell mit dem „Management von Recht“ auseinanderzusetzen:
    • Risiken und Gefahren
      • Es ist eine Führungsaufgabe die Risiken und Gefahren zu erkennen, zu vermeiden, zu minimieren oder auf eine Dritten (Versicherer) zu übertragen
      • Vgl. hiezu
    • Chancen

Analyse des Wirkungsverlaufs in rechtlicher Hinsicht

  • Analyse von Wirkungsverläufen nach Sachzusammenhängen und deren Qualität:
    • Wirkungsrichtung
      • Positiver Einfluss
      • Negativer Einfluss
    • Wirkungsintensität
      • stark
      • mittel
      • schwach
    • Beeinflussbarkeit
      • hoch
      • mittel
      • niedrig
    • Zeitfaktor / Zeitachse
      • kurzfristig
      • mittelfristig
      • langfristig
  • Analyse als wichtige Grundlage für Auswahl und Ausrichtung rechtlicher Massnahmen:
    • Alternativen zur Lösung / Beantwortung bestimmter Fragen
    • Gegenüberstellung von Vorteilen und Nachteilen verschiedener Handlungsoptionen
  • Auswahl der für das Unternehmen besten Massnahme
    • Erfassung aller Aspekte des Sachverhalts
    • Umfassende Auslegeordnung erforderlich

Entwicklung von Handlungsszenarien

  • Festlegung der für das Unternehmen optimalen Gestaltung der Rechtsverhältnisse
    • Rechtsgrundlagen
      • Recht (Rechtsetzung)
      • Rechtsprechung (Gerichtspraxis)
    • Unternehmensgrundlagen
      • Umfeldanalyse
      • Unternehmensanalyse
    • Handlungsszenarien
      • Entwicklung von Handlungsszenarien (zB Szenario 1 – 5)
      • Chancen- / Risiken-Analyse bei den einzelnen Handlungsszenarien (zB Szenario 1 – 5)
    • Handlungsweise-Festlegung
      • Handlungsweise, die die vorgegebenen Ziele bei Nutzung der Chancen und unter Vermeidung von Risiken optimal begünstigt

Handlungsszenarien und ihre Chancen- und Risikopotentiale

  • Zusammenzug der Entscheidungsgrundlagen (von oben)
    • Grundsätzliche Strategie
    • Umfeldinformationen
    • Unternehmensinformationen
    • Wissen um massgeblichen Rechtsgrundlagen (Recht / Rechtsprechung)
  • Handlungsszenarien und Chancen-/Risikopotentiale
    • Ermittlung der mit den jeweiligen Szenarien verbundenen Chancen und Gefahren
    • Festhaltung des Grades der Übereinstimmung der jeweiligen Szenarien mit den Zielvorgaben

Handlungsszenarien und ihre Bewertung

  • Gegenüberstellung von Vor- und Nachteilen bzw. Chancen und Risiken der denkbaren Handlungsszenarien (zB Szenario 1 – 5)
    • Nutzwertanalyse (vgl. PÜMPIN CUNO, a.a.O., S. 164 f. + THOMMEN JEAN-PAUL, a.a.O., S. 99 f.
  • Bewertung
    • Bewertung, ob die Handlungsszenarien den Beurteilungskriterien entsprechen oder zuwiderlaufen
    • Gewichtung der einzelnen Beurteilungskriterien
      • Messung der Intensität der Auswirkung der Handlungsszenarien auf die Beurteilungskriterien
      • Multiplikation des Gewichtungswertes mit der Auswirkungsziffer > Nutzen des betreffenden Handlungsszenarios für das Unternehmen
    • Hilfsmittel
      • Nutzwertanalyse (Matrix)
    • Ergebnis
      • Auswahl und Umsetzung desjenigen Handlungsszenarios,
        • welches die höchste Punktzahl erreicht, kommt der strategischen Zielvorgabe am nächsten und garantiert am ehesten die Vermeidung von Risiken mit gleichzeitiger Chancen-Nutzung
        • welches die niedrigste Punktzahl erreicht, ist der strategischen Zielvorgabe am Entferntesten und weist beachtliche Risiken bei geringer Chancen-Nutzung auf.

Weiterführende Literatur

  • STAUB LEO, Legal Management von Recht als Führungsaufgabe, 2., erweiterte und aktualisierte Auflage, Zürich, S. 46 ff.
  • BODENMANN JAN MARC, Unternehmenssteuerung und –überwachung – Beitrag von Risikomanagement, Interner und Externer Revision zu einer effektiven Corporate Covernance, Diss. Bamberg 2005
  • BÜRGI URS / BÜRGI-SCHNEIDER GUDRUN, Mit Verträgen zum Erfolg, in: manager handbuch 2017, Schulthess Verlag, Zürich 2017, S. 209 ff.
  • PÜMPIN CUNO, Management strategischer Erfolgspositionen, Bern / Stuttgart, 3. Auflage 1986, S. 164 f.
  • THOMMEN JEAN-PAUL, Managementorientierte Betriebswirtschaftslehre, 7. Auflage, Zürich 2004b, S. 99 ff.

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